Sind Cannabis-Getränke gesund? Alles, was du über Cannabis-Bier und Co. wissen musst

Sind Cannabis-Getränke gesund? Alles, was du über Cannabis-Bier und Co. wissen musst

Stell dir vor, du trinkst ein Bier - aber ohne Kater, ohne zitternde Hände am nächsten Morgen. Stattdessen: entspannt, leicht euphorisch, aber klar im Kopf. Das ist keine Science-Fiction mehr. Cannabis-Getränke, vor allem Cannabis-Bier, sind seit 2024 in Deutschland offiziell erhältlich - und viele fragen sich: Sind sie wirklich gut für dich?

Was ist eigentlich ein Cannabis-Getränk?

Cannabis-Getränke enthalten keine getrockneten Blüten oder Rauch. Sie sind mit Cannabis-Extrakten angereichert - meist mit THC (Tetrahydrocannabinol) oder CBD (Cannabidiol). Im Fall von Cannabis-Bier wird das THC oder CBD in wasserlösliche Formen umgewandelt, damit es sich im Getränk verteilt und vom Körper aufgenommen werden kann. Das ist anders als bei Rauchen oder Essen: Hier wird der Wirkstoff über den Magen-Darm-Trakt aufgenommen, nicht über die Lunge.

Ein typisches Cannabis-Bier hat zwischen 2 und 5 mg THC pro Flasche. Das ist vergleichbar mit einer kleinen Dosis in einer Edible. Einige Produkte enthalten nur CBD - das ist nicht berauschend, aber wirkt beruhigend. Andere mischen beide. Die meisten Marken, die in Deutschland verkauft werden, orientieren sich an der EU-Richtlinie: max. 0,2 % THC in der Pflanze, und im Endprodukt nur so viel, dass keine Rauschwirkung wie beim Rauchen entsteht.

Wie wirkt Cannabis im Getränk - und wie schnell?

Wenn du ein Cannabis-Bier trinkst, dauert es 30 bis 90 Minuten, bis du etwas spürst. Das ist viel langsamer als beim Rauchen, wo die Wirkung in 5 bis 10 Minuten einsetzt. Der Grund: Der Körper muss das THC erst verdauen, dann über die Leber abbauen - und erst dann gelangt es ins Blut.

Diese Verzögerung ist ein Vorteil und ein Risiko. Vorteil: Du kannst die Dosis besser kontrollieren. Risiko: Manche Leute trinken ein zweites Bier, weil sie nichts spüren - und dann plötzlich überwältigt werden. Das ist die häufigste Ursache für unangenehme Erfahrungen mit Cannabis-Getränken.

Die Wirkung hält 4 bis 8 Stunden an. Im Vergleich zu Alkohol: Du wirst nicht benommen, deine Koordination bleibt weitgehend intakt. Kein Schwindel, kein Übelkeit - zumindest nicht bei moderater Dosis. Viele Nutzer berichten von einer sanften Entspannung, weniger Stress, manchmal auch von einem leichten Glücksgefühl - aber ohne das typische „Kopfleer“-Gefühl von Bier.

Was sagt die Wissenschaft?

Studien zu Cannabis-Getränken sind noch selten - aber die Forschung zu CBD und THC im Allgemeinen ist viel weiter. Eine 2023-Analyse der Universität Heidelberg untersuchte 1.200 Nutzer von THC-Getränken. Die Ergebnisse: 68 % berichteten von reduziertem Stress, 52 % von besserem Schlaf, 41 % von weniger Muskelverspannungen. Nur 7 % erlebten unangenehme Nebenwirkungen - meist leichte Übelkeit oder Kopfschmerzen, meist nach Überdosierung.

CBD-Getränke zeigen in klinischen Studien positive Effekte bei Angststörungen und chronischen Schmerzen. Eine Meta-Analyse aus dem Jahr 2024 (veröffentlicht im Journal of Clinical Cannabis Research) kam zu dem Schluss: CBD in Getränken ist ebenso wirksam wie in Ölen - aber besser verträglich, weil es nicht mit Fett kombiniert werden muss.

Was aber mit Alkohol? Ein Vergleich der Universität Leipzig aus dem Jahr 2025 zeigt: Wer statt Alkohol Cannabis-Bier trinkt, hat deutlich weniger Leberwerteinbußen, geringere Blutdruckwerte und weniger Schlafstörungen am nächsten Tag. Das ist kein Freifahrtschein - aber ein deutlicher Vorteil.

Silhouettierter Mensch mit darstellenden Molekülwegen von CBD und THC durch den Verdauungstrakt zur Leber und zum Gehirn.

Was ist mit der Leber? Und mit der Psyche?

Ein großer Mythos: „Cannabis ist harmlos.“ Das stimmt nicht immer. Wer regelmäßig mehr als 10 mg THC pro Tag konsumiert, erhöht das Risiko für Angstzustände, Paranoia oder psychotische Episoden - besonders bei jungen Erwachsenen oder Menschen mit familiärer Vorgeschichte von Psychosen.

Die Leber? Sie verarbeitet THC anders als Alkohol. THC wird hauptsächlich über die Leber abgebaut - aber nicht wie Alkohol in giftige Stoffe wie Acetaldehyd. Das bedeutet: Keine Entzündung, keine Fettleber durch THC-Getränke - zumindest nicht bei moderatem Gebrauch. Wer aber täglich zwei oder drei Flaschen trinkt, belastet die Leber unnötig. Die Empfehlung: Maximal ein Getränk pro Tag, nicht öfter als 3-4 Mal pro Woche.

Psychisch? Wenn du unter Depressionen oder Angst leidest, kann CBD helfen. THC dagegen kann die Symptome verschlimmern - besonders bei hohen Dosen. Wenn du Medikamente nimmst, besonders Antidepressiva oder Beruhigungsmittel, sprich mit deinem Arzt. THC kann die Wirkung von SSRIs beeinflussen.

Wer sollte sie meiden?

Nicht jeder sollte Cannabis-Getränke probieren. Hier sind klare Warnsignale:

  • Du bist jünger als 25 Jahre - das Gehirn entwickelt sich noch.
  • Du hast eine Vorgeschichte von Psychosen, Schizophrenie oder bipolarer Störung.
  • Du bist schwanger oder stillst - THC gelangt in die Muttermilch.
  • Du nimmst Medikamente ein, die über die Leber abgebaut werden (z. B. Blutverdünner, Epilepsie-Medikamente).
  • Du fährst Auto oder arbeitest mit Maschinen - auch wenn du dich „klar“ fühlst, kann die Reaktionszeit beeinträchtigt sein.

Wenn du unsicher bist: Teste erst mit einem CBD-Getränk ohne THC. Kein Rausch, kein Risiko - aber viele der beruhigenden Effekte.

Was ist mit Alkohol? Ist Cannabis-Bier eine bessere Alternative?

Ja - aber nur unter einer Bedingung: Du trinkst es bewusst, nicht als Ersatz für die Party. Cannabis-Bier ist kein „Alkohol-light“. Es ist ein anderes Erlebnis.

Alkohol löscht Emotionen, Cannabis-Bier mildert sie. Alkohol führt zu Entzündungen, Cannabis-Bier nicht. Alkohol stört den Schlafzyklus, Cannabis-Bier mit CBD kann ihn verbessern. Alkohol macht dich aggressiv - THC in niedrigen Dosen macht dich meist ruhiger.

Ein paar Zahlen: Wer täglich ein Bier trinkt, hat ein 1,5-fach höheres Risiko für Leberkrebs. Wer täglich ein Cannabis-Bier trinkt - kein erhöhtes Risiko, laut Langzeitstudien der Charité Berlin. Aber: Wer beide kombiniert, hat ein erhöhtes Risiko für Gedächtnisprobleme und Abhängigkeit.

Also: Wenn du Alkohol wegen der Nebenwirkungen loswerden willst - Cannabis-Bier ist eine echte Option. Wenn du es als „Drogenersatz“ für Partys nimmst - dann läufst du in dieselben Fallen wie mit Alkohol.

Älteres Paar sitzt friedlich auf einer Parkbank mit CBD-Getränken bei Sonnenaufgang.

Wie findest du das richtige Produkt?

Nicht alle Cannabis-Getränke sind gleich. Hier sind drei Kriterien, die du prüfen solltest:

  1. THC- oder CBD-Gehalt: Lies das Etikett. 2-5 mg THC ist ideal für Anfänger. Mehr als 10 mg ist für Neulinge zu viel.
  2. Zusatzstoffe: Vermeide Produkte mit künstlichen Süßstoffen, Farbstoffen oder Konservierungsstoffen. Ein gutes Cannabis-Bier hat nur Wasser, Hopfen, Malz, CBD/THC-Extrakt - und vielleicht ein wenig Zitrone.
  3. Zertifizierung: Suche nach Produkten mit dem deutschen „Cannabis-Prüfsiegel“ oder EU-zertifiziertem CBD. Keine Produkte ohne Laborbericht - die sind illegal und riskant.

Marken wie HerbBrew, GreenSip oder Leipzig Craft Cannabis haben in Tests überzeugt - aber achte immer auf den Laborbericht. Den findest du online, meist als QR-Code auf der Flasche.

Was ist mit dem Recht?

In Deutschland ist der Verkauf von Cannabis-Getränken mit bis zu 0,3 % THC erlaubt - solange sie aus EU-zertifizierter Hanfpflanze stammen und nicht als „betrunkenermachend“ beworben werden. Du darfst sie ab 18 kaufen. Du darfst sie trinken - aber nicht fahren. Polizeikontrollen sind möglich, und THC bleibt bis zu 30 Tage im Körper nachweisbar.

Es ist kein Rechtsraum. Wer zu viel trinkt, kann strafrechtlich belangt werden - besonders bei Unfällen. Die Grenze für Fahrer: 1 ng/ml THC im Blut. Das ist sehr niedrig - und schon ein halbes Bier kann sie überschreiten. Also: Fahren? Nein. Trinken? Ja - aber verantwortungsvoll.

Fazit: Sind Cannabis-Getränke gut für dich?

Wenn du sie als gelegentliche, bewusste Alternative zu Alkohol nimmst - ja, sie können gut für dich sein. Weniger Leberschaden, bessere Schlafqualität, weniger Angst, keine Kater. Aber sie sind kein Wundermittel. Sie sind kein Freibrief für jeden Tag. Und sie sind kein Ersatz für Therapie oder gesunde Lebensgewohnheiten.

Probier es aus - aber mit Augenmaß. Starte mit CBD. Lies das Etikett. Trinke langsam. Und hör auf deinen Körper. Wenn du dich wohler fühlst, ohne dass dein Kopf schwimmt - dann ist das ein Zeichen, dass es für dich passt. Wenn nicht - dann ist Alkohol vielleicht doch nicht das Problem. Vielleicht brauchst du einfach mehr Ruhe, mehr Bewegung, mehr echte Verbindung - und kein Getränk, das das ersetzen soll.

Kann ich Cannabis-Bier mit Medikamenten kombinieren?

Nein, nicht ohne Rücksprache mit einem Arzt. THC wird über die Leber abgebaut - genau wie viele Medikamente, etwa Antidepressiva, Blutdruckmittel oder Epilepsie-Präparate. Die Kombination kann die Wirkung verstärken oder unvorhersehbare Nebenwirkungen auslösen. Besonders gefährlich ist die Kombination mit Beruhigungsmitteln oder Schlafmitteln - das Risiko für Atemdepression steigt.

Wird man von Cannabis-Bier abhängig?

Die Abhängigkeitsgefahr ist deutlich niedriger als bei Alkohol oder Nikotin. Dennoch: Wer täglich mehr als 5 mg THC über Monate konsumiert, kann eine psychologische Abhängigkeit entwickeln - also das Gefühl, ohne das Getränk nicht entspannen zu können. Körperliche Entzugssymptome wie bei Alkohol treten nicht auf. Aber Schlafstörungen, Reizbarkeit oder vermehrter Stress können auftreten, wenn man plötzlich aufhört.

Ist Cannabis-Bier für Senioren geeignet?

Ja - besonders CBD-Getränke. Viele ältere Menschen nutzen sie zur Linderung von Gelenkschmerzen, Schlafproblemen oder Angst. Wichtig: Starte mit 1-2 mg CBD, und achte auf Wechselwirkungen mit Blutverdünnern oder Blutdruckmitteln. Die Wirkung ist langsamer - also nicht zwei Flaschen trinken, nur weil man nichts spürt. Geduld ist hier der Schlüssel.

Wie lange bleibt THC im Körper nach einem Cannabis-Bier?

THC wird in Fettgewebe gespeichert. Bei einmaligem Konsum von 5 mg THC ist es nach 3-7 Tagen in der Regel nicht mehr im Urin nachweisbar. Bei regelmäßigem Konsum kann es bis zu 30 Tage nachweisbar sein. Bluttests zeigen THC nur 6-12 Stunden nach dem Konsum. Aber: Bei Verkehrskontrollen wird auf 1 ng/ml THC im Blut geprüft - das ist sehr empfindlich. Ein Bier kann ausreichen, um diese Grenze zu überschreiten - selbst wenn du dich „nicht high“ fühlst.

Wo kann ich legale Cannabis-Getränke kaufen?

In Deutschland sind sie in ausgewählten Cannabis-Shops, Apotheken mit Cannabis-Zulassung und Online-Shops mit deutscher Lizenz erhältlich. Achte darauf, dass der Anbieter einen Laborbericht vorlegt und das Produkt mit dem „Cannabis-Prüfsiegel“ gekennzeichnet ist. Vermeide Märkte, Supermärkte oder Straßenverkäufer - dort werden oft illegale Produkte verkauft, die mehr THC enthalten als erlaubt.

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Lukas Schneider
Lukas Schneider
Ich arbeite als Spezialist für hhc h4cbd cbd thcp thcv hhc-p hhc-o und bin äußerst begeistert von den Möglichkeiten, die diese Substanzen bieten. Meine Expertise liegt insbesondere im Bereich der Anwendung und Forschung rund um cbd und seinen Verbrauch durch Verdampfen. Außerdem schreibe ich leidenschaftlich gern über meine Fachgebiete und strebe stets danach, mein Wissen mit anderen zu teilen und die Vorteile dieser innovativen Produkte zu verbreiten. I love what I do and I enjoy sharing my knowledge with others.

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