TL;DR:
- CBD in Lebensmitteln ist legal, wenn der THC‑Gehalt 0,2% nicht überschreitet.
- Nur Produkte mit einer EU‑Zulassung nach der Novel‑Food‑Verordnung dürfen verkauft werden.
- Die Kennzeichnung muss den THC‑Gehalt, die Herkunft und die Dosierung deutlich angeben.
- Einfaches Kochen ist möglich - achte auf niedrige Temperaturen, um Cannabinoide nicht zu zerstören.
- Bei Unsicherheiten helfen das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) und aktuelle Gerichtsurteile.
Rechtlicher Rahmen für CBD in der Küche
Wenn du dich fragst, ob du CBD kochen darfst, bist du nicht allein. Das Thema liegt an der Schnittstelle von Lebensmittelrecht, Arzneimittelrecht und dem wachsenden Markt für Cannabidiol‑Produkte. In Deutschland gilt das EU‑Recht, das durch nationale Umsetzung ergänzt wird.
CBD ist ein nicht psychoaktives Cannabinoid, das aus der Hanfpflanze gewonnen wird. Es wirkt beruhigend, entzündungshemmend und wird häufig als Nahrungsergänzungsmittel eingesetzt. Entscheidend für die Legalität ist jedoch der Gehalt an THC, dem psychoaktiven Bestandteil von Cannabis. In Lebensmitteln darf der THC‑Gehalt höchstens 0,2% betragen - das ist die aktuelle Schwelle, die vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) bestätigt wurde.
Die EU‑Novel‑Food‑Verordnung regelt, welche neuartige Lebensmittel in den Binnenmarkt kommen dürfen. Seit 2021 dürfen nur zugelassene CBD‑Produkte, die einen positiven Sicherheitsbericht haben, in den Handel. Ohne diese Zulassung ist das Inverkehrbringen - also auch das Verkaufen von CBD‑Gewürzen oder -Ölen zum Kochen - illegal.
Welche Produkte du legal zum Kochen verwenden kannst
Hier ein schneller Überblick, welche Produktkategorien die EU bereits freigegeben hat:
Produkt | Max. THC‑Gehalt | Zulassung nötig | Kennzeichnungspflicht |
---|---|---|---|
Hanf‑Extrakt (Öl) | ≤0,2% | Ja, Novel‑Food‑Zulassung | Ja, THC‑Gehalt & Herkunft |
Hanfsamen | 0% | Nein | Ja, Reinheitsangaben |
Hanf‑Protein‑Pulver | ≤0,2% | Ja, Novel‑Food | Ja, Dosierungshinweis |
CBD‑Kapseln (Ergänzung) | ≤0,2% | Ja, Novel‑Food | Ja, Inhaltsstoffe |
Beachte, dass Produkte, die als Nahrungsergänzungsmittel deklariert sind, ebenfalls unter die Novel‑Food‑Regelung fallen, sofern sie nach dem 15. Mai 1997 in den Verkehr gebracht wurden.
Wie du CBD richtig in Gerichte einbaust
Das Kochen mit CBD ist technisch simpel, aber ein paar Tricks sorgen dafür, dass die Wirkstoffe erhalten bleiben:
- Wähle ein Produkt mit nachgewiesenem THC‑Gehalt ≤0,2% und einer gültigen Novel‑Food‑Zulassung.
- Erwärme das Öl oder den Extrakt nicht über 120°C - höhere Temperaturen können Cannabinoide zersetzen.
- Mische das CBD‑Produkt erst am Ende des Kochvorgangs unter, zum Beispiel in Saucen, Dressings oder Smoothies.
- Dosierung: Für einen durchschnittlichen Erwachsenen gelten 10‑20mg CBD pro Portion als sicher. Beginne mit der niedrigsten Dosis und steigere nach Bedarf.
Ein praktisches Beispiel: Ein Löffel (ca.5ml) hochwertiges Hanf‑Öl enthält etwa 30mg CBD. Für ein Dessert für vier Personen reicht das, um die empfohlene Tagesdosis zu erreichen, ohne den Geschmack zu dominieren.
Kennzeichnung und Dokumentation - was du beim Einkauf prüfen musst
Jedes legale CBD‑Produkt muss klar gekennzeichnet sein. Achte auf folgende Angaben:
- THC‑Gehalt in Prozent oder mg pro Milliliter.
- Novel‑Food‑Registrierungsnummer (wenn vorhanden).
- Herkunftsland und - wenn möglich - Laborzertifikat (COA).
- Verfallsdatum und Lagerungshinweise.
Der Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) veröffentlicht regelmäßig Leitfäden zur sicheren Anwendung von CBD in Lebensmitteln. Ein Blick in die aktuelle BfR‑Publikation gibt dir zusätzliche Sicherheit.

Einkaufstipps: Wo du vertrauenswürdige CBD‑Produkte findest
Auf dem deutschen Markt gibt es inzwischen zahlreiche Anbieter. Hier ein kurzer Leitfaden, wie du die Qualität prüfst:
- Bevorzuge Hersteller, die ihre Produkte in Deutschland oder der EU produzieren - das erleichtert die Rückverfolgbarkeit.
- Suche nach einem unabhängigen Laborzertifikat (COA). Darin stehen genaue Werte für CBD, THC und mögliche Verunreinigungen.
- Vermeide extrem niedrige Preise; sie können auf schlechte Qualität oder fehlende Zulassung hindeuten.
- Nutze Plattformen, die Kundenbewertungen und Transparenzberichte veröffentlichen.
Ein gutes Beispiel ist die deutsche Marke HanfPower (fiktiv), die alle Produkte nach der Novel‑Food‑Verordnung registriert und jährlich von einem ISO‑zertifizierten Labor testen lässt.
Häufige Fehler und rechtliche Risiken
Selbst wenn du alle Regeln befolgst, können Missverständnisse entstehen:
- Verwechslung von „CBD‑Öl“ und „Cannabis‑Öl“: Letzteres kann den gesetzlichen Grenzwert von 0,2% THC leicht überschreiten.
- Unzureichende Kennzeichnung: Fehlende THC‑Angaben können bei Kontrollen zu Bußgeldern führen.
- Export/Import: CBD‑Produkte, die in Deutschland legal sind, dürfen in anderen EU‑Ländern verboten sein.
Im Oktober2024 bestätigte das Oberlandesgericht Köln in einem wegweisenden Urteil, dass Händler, die nicht eindeutig die THC‑Grenze angeben, haftbar gemacht werden können. Dieses Urteil stärkt die Verbraucher‑ und Markttransparenz.
Fazit: Du kannst legal mit CBD kochen - wenn du die Regeln kennst
Zusammengefasst: CBD‑Kochen ist in Deutschland erlaubt, solange du Produkte mit nachgewiesenen THC‑Werten ≤0,2% nutzt, die eine gültige Novel‑Food‑Zulassung besitzen und korrekt gekennzeichnet sind. Die Einhaltung dieser Vorgaben schützt dich vor rechtlichen Problemen und sorgt dafür, dass die gesundheitlichen Vorteile von Cannabidiol erhalten bleiben.
Häufig gestellte Fragen
Darf ich selbst CBD‑Extrakt zu Hause herstellen?
Selbstherstellung ist nur erlaubt, wenn das Ausgangsmaterial aus genehmigten EU‑Sorten stammt und der resultierende Extrakt den THC‑Grenzwert von 0,2% nicht überschreitet. Ohne Laborzertifikat riskierst du eine Rechtsverletzung.
Wie lange ist CBD in gekochten Gerichten haltbar?
Bei korrekter Lagerung im Kühlschrank bleibt CBD im Gericht etwa 2‑3Wochen stabil. Hohe Temperaturen und direkte Sonneneinstrahlung reduzieren die Wirksamkeit.
Muss ich für das Kochen mit CBD ein Gewerbe anmelden?
Für den privaten Gebrauch brauchst du kein Gewerbe. Sobald du die Produkte verkaufst, gelten die Lebensmittel‑ und Gewerbe‑Gesetze, inklusive Registrierung bei der zuständigen Lebensmittelbehörde.
Gibt es Altersbeschränkungen beim Kauf von CBD‑Lebensmitteln?
Ja, nach dem Jugendschutzgesetz dürfen Personen unter 18Jahre keine Produkte mit einem THC‑Gehalt über 0% erwerben. Bestimmte B2C‑Shops verlangen einen Altersnachweis.
Kann ich CBD‑Öl in Backwaren verwenden?
Ja, aber die Backtemperatur sollte 180°C nicht überschreiten und das Öl erst zum Schluss untergemischt werden, um die Cannabinoide zu schützen.
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