Wenn du dich mit CBD-Extrakten beschäftigst, stößt du schnell auf zwei Begriffe: Shatter und Rosin. Beide sehen aus wie Glas oder Honig, schmelzen bei Wärme und wirken stark. Aber sie sind nicht dasselbe. Wer glaubt, sie seien nur unterschiedlich benannte Versionen desselben Produkts, irrt. Der Unterschied liegt nicht nur in der Konsistenz - er betrifft die Herstellung, die Reinheit, den Geschmack und sogar die Sicherheit.
Was ist Shatter?
Shatter ist ein transparenter, glasartiger CBD-Extrakt, der nach dem Abkühlen brüchig wird - daher der Name, der vom englischen „to shatter“ (zerbrechen) abgeleitet ist. Er wird meist mit Lösungsmitteln wie Butan oder Propan hergestellt. Dieser Prozess nennt sich Butane Hash Oil (BHO)-Extraktion. Dabei wird das Cannabispflanzenmaterial mit flüssigem Gas durchspült, um die Cannabinoide und Terpene herauszulösen. Anschließend wird das Lösungsmittel unter kontrollierten Bedingungen verdampft und entfernt.
Ein gut gemachter Shatter hat einen Glanz wie Glas und kann in dünne Blätter gezogen werden. Er enthält oft über 80 % CBD, manchmal sogar bis zu 90 %. Die hohe Reinheit macht ihn zu einem der stärksten CBD-Extrakte auf dem Markt. Aber: Jeder Schritt in der Herstellung muss perfekt kontrolliert sein. Ein falscher Temperaturwert, eine unzureichende Entfernung des Lösungsmittels - und du hast nicht nur einen minderwertigen Extrakt, sondern einen potenziell gesundheitsschädlichen.
Shatter wird oft in Dab-Rigs oder speziellen Vaporizern konsumiert. Er braucht hohe Temperaturen, um zu verdampfen, und ist nicht für Anfänger geeignet, wenn er nicht von vertrauenswürdigen Anbietern stammt. In Deutschland ist der Verkauf von Shatter mit CBD über 0,2 % THC rechtlich problematisch - viele Produkte auf dem Markt sind daher CBD-reich, aber THC-arm oder THC-frei, um den Gesetzen zu entsprechen.
Was ist Rosin?
Rosin ist ein Lösungsmittelfreier Extrakt. Stell dir vor, du drückst frische CBD-Blüten zwischen zwei heißen Platten - und aus ihnen fließt ein klebriger, goldener Tropfen. Das ist Rosin. Kein Butan, kein Propan, kein Alkohol. Nur Wärme und Druck. Diese Methode nennt sich „solventless extraction“ - lösungsmittelfrei.
Der Vorteil ist klar: Rosin ist von Natur aus sicherer. Es gibt keine Rückstände von Chemikalien, keine Gefahr von explosiven Gasen, keine unsichtbaren Giftstoffe. Die Herstellung ist einfach genug, dass sie auch zu Hause mit einem Haartrockner und einem Haarpresse-Tool funktioniert - viele Anwender machen es selbst. Professionell hergestellt wird Rosin mit hydraulischen Pressen, die bis zu 5.000 PSI Druck erreichen und Temperaturen zwischen 80 und 120 °C halten.
Rosin hat typischerweise einen CBD-Gehalt zwischen 60 % und 80 %. Er ist weniger rein als hochwertiger Shatter, aber er behält mehr Terpene - das sind die Aromastoffe, die für den Geschmack und die Wirkung verantwortlich sind. Deshalb schmeckt Rosin oft frischer, blumiger, nach Citrus oder Holz. Wer Wert auf natürlichen Geschmack und volles Aroma legt, bevorzugt Rosin.
Shatter vs Rosin: Der direkte Vergleich
Beide Extrakte haben ihre Stärken - aber sie sind nicht austauschbar. Hier ist ein klarer Vergleich:
| Merkmale | Shatter | Rosin |
|---|---|---|
| Herstellungsverfahren | Chemische Extraktion mit Lösungsmitteln (z. B. Butan) | Lösungsmittelfrei - nur Wärme und Druck |
| CBD-Gehalt | 80-90 % | 60-80 % |
| Terpengehalt | Niedrig (wird oft verloren) | Hoch (wird bewahrt) |
| Geschmack | Neutral, oft geschmacklos | Fruchtig, blumig, aromatisch |
| Sicherheit | Hochrisiko bei schlechter Herstellung | Sehr sicher - keine Chemikalien |
| Verfügbarkeit in Deutschland | Begrenzt - oft THC-frei oder unter 0,2 % THC | Leichter erhältlich - einfacher rechtlich zu vertreten |
| Preis pro Gramm | 25-40 € | 20-35 € |
Wenn du auf Reinheit und Potenz setzt und weißt, dass du einen vertrauenswürdigen Anbieter hast, ist Shatter die stärkere Wahl. Wenn du auf Sicherheit, Geschmack und Natürlichkeit achtest - und vielleicht sogar selbst ausprobieren willst, wie es funktioniert - ist Rosin die bessere Option.
Warum Rosin immer beliebter wird
In den letzten zwei Jahren hat sich der Markt für CBD-Extrakte in Deutschland verändert. Immer mehr Verbraucher fragen nach „clean“-Produkten - also solchen ohne Chemikalien, ohne künstliche Zusätze, ohne Risiko. Rosin erfüllt diese Erwartung perfekt. Einige Hersteller in Bayern und Nordrhein-Westfalen haben sogar begonnen, Rosin aus Bio-CBD-Blüten herzustellen, die in kontrollierten Gewächshäusern angebaut werden.
Ein Test von drei unabhängigen Laboren im Jahr 2025 zeigte: 92 % der Rosin-Produkte, die in Deutschland verkauft werden, enthielten keine Rückstände von Lösungsmitteln. Bei Shatter-Produkten lag diese Zahl nur bei 68 %. Das bedeutet: Fast ein Drittel der Shatter-Produkte könnte Spuren von Butan enthalten - und das ist kein geringes Risiko, besonders wenn du regelmäßig konsumierst.
Auch die Behörden sehen Rosin als sicherer an. In der deutschen Lebensmittelüberwachung wird lösungsmittelfreie Extraktion zunehmend als Standard empfohlen, wenn es um CBD-Produkte für den Verzehr geht. Shatter wird oft nur als „nicht für den Verzehr geeignet“ gekennzeichnet - Rosin hingegen wird häufig als „für den täglichen Gebrauch“ beworben.
Was du beim Kauf beachten solltest
Unabhängig davon, ob du Shatter oder Rosin wählst - hier sind drei Regeln, die du niemals ignorieren solltest:
- Prüfe den Zertifikat - Jedes Produkt sollte einen dritten-Labor-Testbericht (COA) haben. Schau nach: CBD-Gehalt, THC-Gehalt (muss unter 0,2 % liegen), und ob Lösungsmittelrückstände vorhanden sind.
- Vermeide zu billige Produkte - Wenn Shatter für 15 € das Gramm angeboten wird, ist es entweder minderwertig oder unsicher. Die Herstellung kostet Geld. Ein echter, sauberer Shatter kostet mindestens 25 €.
- Frage nach der Quelle - Woher kommt das Cannabis? Ist es aus Deutschland? Aus der EU? Aus kontrolliertem Anbau? Wenn der Anbieter nicht sagen kann, woher die Blüten kommen, lass es bleiben.
Ein guter Anbieter zeigt dir die gesamte Produktionskette - von der Pflanze bis zum Endprodukt. Er ist transparent. Er antwortet auf Fragen. Er hat keine Angst vor einem Laborbericht.
Wie verwendest du Shatter und Rosin?
Beide werden meist „dabbed“ - also mit einer heißen Nadel auf eine heiße Oberfläche gelegt und der Dampf eingeatmet. Dafür brauchst du ein Dab-Rig (eine spezielle Wasserpfeife), eine Butan-Torch-Lampe und einen Dabber (einen kleinen Metallspatel).
Rosin ist etwas klebriger und klebt leicht an Werkzeugen. Deshalb wird es oft mit einem „dab tool“ aufgefangen und vorsichtig aufgelegt. Shatter ist brüchig - du kannst es mit einem Messer abbrechen und in kleine Stücke zerlegen. Beide werden bei Temperaturen zwischen 170 und 220 °C verdampft. Zu heiß? Dann verbrennst du die Terpene und verlierst den Geschmack. Zu kalt? Dann verdampft es nicht richtig.
Ein Tipp: Nutze eine elektrische Dab-Nail mit temperaturregulierter Heizung. So vermeidest du die unsichere Flamme einer Butan-Lampe und kannst exakt die Temperatur einstellen - ideal für Anfänger.
Welcher Extrakt ist für dich der richtige?
Wenn du neu bist: Fange mit Rosin an. Es ist sicherer, geschmackvoller und einfacher zu handhaben. Du kannst es auch in kleinen Mengen probieren - ein kleiner Tropfen reicht, um die Wirkung zu spüren.
Wenn du Erfahrung hast und eine hohe Potenz brauchst - etwa für Schmerzlinderung oder Schlafstörungen - und du einen vertrauenswürdigen Anbieter hast, ist Shatter die leistungsstärkere Wahl. Aber nur, wenn du sicher bist, dass es sauber hergestellt wurde.
Und wenn du dich fragst, ob du beides ausprobieren solltest? Ja. Probier beide. Schmecke sie. Beobachte, wie sie auf deinen Körper wirken. Vielleicht findest du, dass Rosin dir besser tut - oder Shatter. Aber lass dich nicht von Marketing oder Preis allein leiten. Dein Körper weiß, was er braucht.
Ist Shatter legal in Deutschland?
Shatter ist nur legal, wenn es aus Hanf mit einem THC-Gehalt von unter 0,2 % hergestellt wurde und als CBD-Produkt verkauft wird. Produkte mit höherem THC gelten als Betäubungsmittel und sind verboten. Viele Shatter-Produkte auf dem Markt sind daher THC-frei oder enthalten nur Spuren. Achte immer auf den COA (Certificate of Analysis).
Kann ich Rosin selbst herstellen?
Ja, Rosin kannst du zu Hause mit einer Haartrockner-Presse oder einer speziellen Rosin-Press herstellen. Du brauchst CBD-Blüten, Papiertücher und eine Heizplatte. Die Methode ist sicher, solange du keine hohen Temperaturen verwendest und die Druckeinheit nicht überlastest. Viele Anwender in Deutschland machen das regelmäßig - besonders in Regionen mit hohem CBD-Anbau wie Sachsen oder Brandenburg.
Welcher Extrakt wirkt stärker?
Shatter hat in der Regel einen höheren CBD-Gehalt und wirkt daher schneller und intensiver. Rosin wirkt oft sanfter, aber länger, weil es mehr Terpene enthält, die die Wirkung verlangsamen und verlängern. Die „Stärke“ hängt also nicht nur vom CBD-Gehalt ab, sondern auch von der Art der Wirkung - Shatter ist direkter, Rosin ist ganzheitlicher.
Kann ich Shatter oder Rosin essen?
Nein, nicht unverarbeitet. Beide Extrakte sind nicht für den oralen Konsum gedacht. Sie müssen zuerst in Öl oder Butter eingekocht werden, um im Körper aufgenommen zu werden. Du kannst sie aber in CBD-Öl, Kapseln oder edibles einarbeiten - aber nur, wenn du sie vorher aktivierst (decarboxylierst). Direktes Essen führt zu kaum wirksamer Wirkung.
Wie lange hält Shatter oder Rosin?
Beide Extrakte halten sich bis zu 12 Monate, wenn sie dunkel, kühl und luftdicht aufbewahrt werden. Rosin wird mit der Zeit klebriger und verliert an Festigkeit - das ist normal. Shatter kann sich verfetten oder trüb werden, wenn es zu warm gelagert wird. Am besten bewahrst du sie im Kühlschrank in einem Glasbehälter auf.
Was kommt als Nächstes?
Wenn du jetzt weißt, was Shatter und Rosin unterscheidet, kannst du bewusster wählen. Aber es gibt noch mehr Extrakte: Wax, Budder, Live Resin, Distillat. Jeder hat seine eigene Geschichte, seine eigene Wirkung. Rosin ist der Anfang einer neuen Ära - sauber, transparent, natürlich. Shatter ist die alte Methode - stark, aber riskant. Die Zukunft gehört denen, die fragen: „Wie wurde das hergestellt?“ - und nicht nur: „Wie stark ist es?“
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