Wesentliche Erkenntnisse
- CBD Nebenwirkungen können bei übermäßiger Einnahme ernsthaft sein.
- Zu hohe Dosen wirken oft auf Leber, Nieren und Herz-Kreislauf-System.
- Wechselwirkungen mit Medikamenten sind besonders bei verschreibungspflichtigen Präparaten zu beachten.
- Symptome einer Überdosierung lassen sich meist frühzeitig erkennen.
- Eine individuelle, niedrige Anfangsdosis minimiert Risiken erheblich.
Viele Menschen greifen zu CBD (Cannabidiol, ein nicht‑psychoaktives Cannabinoid aus der Hanfpflanze), weil es beruhigend wirkt und bei Schmerzen helfen soll. Doch was passiert, wenn man zu viel davon nimmt? Dieser Artikel erklärt, welche konkreten Nachteile auftreten können, woran man sie erkennt und wie man sicher bleibt.
Was bedeutet „zu viel CBD“?
Der Begriff ist relativ: Es gibt keine einheitliche Obergrenze, weil Körpergröße, Gewicht, Stoffwechsel und Vorerkrankungen stark variieren. Klinische Studien berichten, dass Dosen bis zu 1.500mg pro Tag bei gesunden Erwachsenen gut verträglich sind, aber selbst geringere Mengen können bei empfindlichen Personen Nebenwirkungen auslösen. Wichtig ist, dass „zu viel“ nicht nur die Menge, sondern auch die Häufigkeit (mehrmals täglich) und die Form (Öl, Kapseln, Lebensmittel) umfasst.
Wie wirkt das Endocannabinoid‑System?
Das Endocannabinoid‑System (ein körpereigenes Netzwerk aus Rezeptoren, die Cannabinoide wie CBD binden) reguliert Schmerz, Stimmung, Schlaf und den Stoffwechsel. CBD beeinflusst dieses System, indem es die Aktivität von CB1‑ und CB2‑Rezeptoren moduliert. Bei einer normalen Dosis kann das zu einer ausgeglichenen Stimmung führen. Überschreitet man die Schwelle, wird die Balance gestört - ähnlich wie ein zu lauter Ton in einem Orchester.
Haupt-Nebenwirkungen bei übermäßiger CBD‑Einnahme
Die häufigsten Beschwerden bei zu hohen Dosen sind:
- Müdigkeit und Schläfrigkeit - besonders bei Einnahme am Abend.
- Durchfall oder Magenbeschwerden - CBD kann die Darmmotilität beeinflussen.
- Appetitsteigerung - manche Nutzer berichten von stärkerem Hungergefühl.
- Veränderungen des Blutdrucks - sowohl senkend als auch leicht erhöhend.
- Leber‑ und Nierenbelastung - bei sehr hohen Dosen (über 1.000mg/Tag) zeigen Studien leichte Erhöhungen von Leberenzymen.
- Schwindel oder Kopfschmerzen - besonders bei schneller Einnahme von hochkonzentrierten Ölen.
Die Leber (zentrales Stoffwechselorgan, das Substanzen wie CBD abbaut) und die Nieren (verantwortlich für die Ausscheidung von Metaboliten) sind besonders empfindlich, weil sie das Cannabidiol verarbeiten. Langfristige Überdosierung kann zu erhöhten Enzymwerten führen, was ein Warnsignal für mögliche Leberschäden ist.

Wechselwirkungen mit Medikamenten
CBD wird in der Leber von dem Enzym CYP450 metabolisiert - das gleiche System, das viele verschreibungspflichtige Medikamente verarbeitet. Wenn du gleichzeitig Antikoagulantien (z.B. Warfarin), Antikonvulsiva (wie Carbamazepin) oder Medikamente gegen Angstzustände einnimmst, kann CBD deren Wirkung verstärken oder abschwächen.
Ein typisches Beispiel: Patienten, die Blutverdünner nutzen, berichten nach Beginn einer CBD‑Therapie von erhöhten Blutungsneigungen, weil CBD die Metabolisierung des Blutverdünners verlangsamt. Deshalb ist es ratsam, vor einer höheren Dosis immer den Arzt zu konsultieren.
Wie erkennst du eine Überdosierung?
Die Symptome treten meist innerhalb von Stunden nach der Einnahme auf. Achte auf:
- Unerklärliche Müdigkeit, die nicht mit dem Tagesrhythmus zusammenpasst.
- Starke Durchfälle oder wiederkehrende Bauchschmerzen.
- Plötzliche Veränderungen des Blutdrucks (Schwindel beim Aufstehen).
- Verstärkte Schläfrigkeit, die das Führen von Fahrzeugen gefährlich macht.
Wenn mehr als eines dieser Anzeichen auftritt, solltest du die Dosis sofort reduzieren und bei schweren Beschwerden ärztlichen Rat einholen.
Sichere Dosierung - ein praktischer Leitfaden
Eine allgemein empfohlene Anfangsdosis liegt bei 10-20mg CBD pro Tag, aufgeteilt auf ein bis zwei Einnahmen. Von dort aus kannst du schrittweise um 5mg erhöhen, bis du die gewünschte Wirkung spürst - jedoch nie über 100mg pro Tag, wenn du Anfänger bist.
Dosis (mg/Tag) | Wahrscheinliche Wirkung | Potenzielle Nebenwirkungen |
---|---|---|
10-20 | Leichte Entspannung, leichte Schmerzlinderung | Kaum bemerkbar |
30-50 | Deutliche Reduktion von Angstzuständen, besserer Schlaf | Müdigkeit, leichter Durchfall |
60-100 | Starke Analgesie, intensive Entspannung | Starke Müdigkeit, Blutdrucksenkung, Leberenzym-Anstieg |
>100 | „Maximale“ Wirkung, aber nicht empfohlen | Erhöhtes Risiko für Leber‑/Nierenschäden, Wechselwirkungen |
Beachte: Die Werte sind Richtwerte - persönliche Unterschiede können die Reaktion stark beeinflussen.

Tipps, um eine Überdosierung zu vermeiden
- Starte immer mit der niedrigsten möglichen Dosis.
- Führe ein Dosierungstagebuch: Wann, wie viel und wie fühlst du dich?
- Verwende Produkte mit klar gekennzeichnetem CBD‑Gehalt (z.B. mg pro Tropfen).
- Vermeide gleichzeitige Einnahme von Alkohol oder stark sedierenden Medikamenten.
- Informiere deinen Arzt, wenn du chronische Erkrankungen hast oder regelmäßig Medikamente nimmst.
Zusammenfassung
CBD kann zahlreiche Vorteile bieten - doch wie bei jedem Wirkstoff gilt: Mehr ist nicht immer besser. Übermäßige Einnahme kann zu Müdigkeit, Magenproblemen, Blutdruckschwankungen und - bei extrem hohen Dosen - zu Belastungen von Leber und Nieren führen. Durch eine vorsichtige Dosierung, das Führen eines Tagebuchs und die Rücksprache mit Fachpersonal lässt sich das Risiko minimieren.
Häufig gestellte Fragen
Wie schnell wirkt CBD, wenn ich zu viel genommen habe?
Die Wirkung setzt meist innerhalb von 30Minuten bis zu zwei Stunden ein, abhängig von der Darreichungsform. Bei einer Überdosierung spüren Betroffene die Nebenwirkungen meist im gleichen Zeitfenster.
Kann ich CBD gleichzeitig mit meinem Blutdruckmedikament einnehmen?
Nur nach ärztlicher Rücksprache. CBD kann den Blutdruck sowohl senken als auch erhöhen, was bei kombinierter Einnahme zu unvorhersehbaren Effekten führen kann.
Gibt es sichere Obergrenzen für Kinder?
Derzeit gibt es keine allgemein empfohlene Dosierung für Kinder. Experten raten, CBD bei Minderjährigen nur unter strenger ärztlicher Aufsicht zu verwenden.
Wie erkenne ich, ob meine Leber durch CBD belastet wird?
Regelmäßige Bluttests, die Leberwerte (ALT, AST) messen, geben Aufschluss. Erhöhte Werte können ein Hinweis auf eine Belastung sein.
Ist es besser, CBD-Öl oder Kapseln zu nehmen?
Kapseln bieten eine präzise Dosierung, während Öl flexibler ist, aber schwieriger exakt zu messen. Für Einsteiger sind Kapseln oft die sicherere Wahl.
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