Wenn du CBD aus einer Cartridge vapst, fragst du dich wahrscheinlich: Wie lange bleibt das eigentlich in meinem Körper? Besonders, wenn du einen Drug Test befürchtest - sei es für den Job, die Polizei oder einfach nur aus Vorsicht. Die Antwort ist nicht einfach ja oder nein. Es hängt von vielen Faktoren ab. Aber wir klären die wichtigsten Punkte, damit du genau weißt, was auf dich zukommt.
Wie wird CBD im Körper verarbeitet?
CBD, also Cannabidiol, wird über die Lunge in den Blutkreislauf aufgenommen, wenn du es vapst. Von dort aus wandert es in die Leber, wo es abgebaut wird. Der Hauptmetabolit, der dabei entsteht, heißt 7-COOH-CBD. Das ist der Stoff, den standardmäßige Urin-Tests suchen. Nicht das CBD selbst, sondern seine Abbauprodukte. Diese Metaboliten werden über die Nieren ausgeschieden - und landen im Urin.
Im Gegensatz zu THC, das stark fettlöslich ist und sich in Fettgewebe anlagert, ist CBD weniger lipophil. Das bedeutet: Es bleibt nicht so lange im Körper hängen. Aber das heißt nicht, dass es sofort verschwindet. Bei regelmäßiger Nutzung kann sich auch CBD in geringem Maße anreichern - besonders wenn du hohe Dosen konsumierst oder schon länger vappst.
Wie lange ist CBD im Urin nachweisbar?
Für die meisten Menschen, die gelegentlich CBD vapen (ein- bis zweimal pro Woche), ist der Stoff in der Regel nach 2 bis 5 Tagen aus dem Urin verschwunden. Wenn du nur einmal getestet hast - zum Beispiel nach einem stressigen Tag - ist es oft schon nach 24 bis 48 Stunden nicht mehr nachweisbar.
Bei regelmäßiger Nutzung (täglich oder mehrmals täglich) kann die Nachweiszeit auf 7 bis 15 Tage ansteigen. In seltenen Fällen, bei sehr hohen Dosen und langfristiger Nutzung, wurde CBD-Metaboliten bis zu 30 Tage nach dem letzten Konsum nachgewiesen. Das ist aber die Ausnahme, nicht die Regel.
Einige Studien aus dem Jahr 2024 haben gezeigt, dass Menschen, die täglich 100 mg CBD über Cartridges konsumierten, nach 14 Tagen ohne Konsum noch spürbare Spuren im Urin hatten. Bei 25 mg täglich war der Nachweis nach 7 Tagen meist nicht mehr möglich.
Was beeinflusst die Nachweiszeit?
Nicht jeder Körper verarbeitet CBD gleich. Hier sind die wichtigsten Faktoren:
- Gewicht und Körperfettanteil: Je mehr Fettgewebe du hast, desto länger kann CBD (oder seine Metaboliten) gespeichert werden - auch wenn es weniger fettlöslich ist als THC.
- Stoffwechselgeschwindigkeit: Wer schnell Stoffwechsel hat, baut CBD schneller ab. Das hängt von Alter, Bewegung, Schilddrüsenfunktion und Genetik ab.
- Dosierung und Häufigkeit: Einmal 20 mg? Verschwindet schnell. Täglich 150 mg? Das kann Wochen dauern.
- Leberfunktion: Wenn deine Leber nicht optimal arbeitet, wird CBD langsamer abgebaut. Alkohol, Medikamente oder Lebererkrankungen verlangsamen den Prozess.
- Flüssigkeitszufuhr: Viel Wasser zu trinken spült die Nieren schneller - aber es verändert nicht die Gesamtmenge an Metaboliten, nur deren Konzentration im Urin. Ein zu hoher Flüssigkeitskonsum vor einem Test kann den Test sogar ungültig machen.
Welche Tests suchen nach CBD?
Die meisten Standard-Drogen-Tests (wie sie Arbeitgeber oder Behörden nutzen) suchen nach THC - nicht nach CBD. Die üblichen 5-Panel-Tests prüfen auf THC-COOH, nicht auf 7-COOH-CBD. Das ist ein wichtiger Unterschied.
Aber: Einige spezialisierte Tests - etwa in der Sportmedizin, bei Sicherheitsjobs oder bei Behörden mit strengen Vorschriften - prüfen auch auf CBD-Metaboliten. Das gilt besonders für Bundeswehr, Polizei oder professionelle Athleten. Wenn du weißt, dass ein solcher Test bevorsteht, solltest du nicht davon ausgehen, dass CBD „sicher“ ist.
Ein Test, der CBD nachweist, ist teurer und selten. Aber er existiert. Und er ist empfindlich genug, um auch geringe Spuren zu erkennen - besonders wenn du regelmäßig vappst.
Was ist mit CBD-Produkten mit THC?
Hier liegt das größte Risiko. Viele CBD-Cartridges enthalten auch geringe Mengen THC - legal bis 0,2 % in der EU. Das klingt wenig, aber bei häufigem Konsum kann sich THC anreichern. Und THC-COOH bleibt viel länger im Urin als CBD-Metaboliten - bis zu 30 Tage bei regelmäßigem Gebrauch.
Wenn du ein Produkt mit 0,2 % THC täglich vappst, kannst du trotz „CBD-Produkt“ einen positiven Test auf THC bekommen. Das passiert häufiger, als viele denken. Einige unabhängige Labortests aus 2025 haben gezeigt, dass 1 von 5 CBD-Cartridges in Deutschland mehr THC enthält, als auf dem Etikett steht - oft über 0,3 %, was rechtlich problematisch ist.
Also: Kaufe nur Produkte mit Zertifikat (COA - Certificate of Analysis) von einem unabhängigen Labor. Und lies den THC-Gehalt genau.
Wie kannst du den Nachweis beschleunigen?
Es gibt keine magische Lösung. Kein Saft, keine Diät, kein „Detox“-Shake bringt CBD schneller aus deinem Körper. Der Stoff wird nur über Leber und Nieren abgebaut - und das dauert seine Zeit.
Du kannst aber die Prozesse unterstützen:
- Trinke ausreichend Wasser - aber nicht zu viel. 1,5 bis 2 Liter pro Tag sind ideal.
- Bewege dich - Sport fördert den Stoffwechsel und hilft, Fettreserven abzubauen, in denen sich Spuren abgelagert haben.
- Schlafe gut - die Leber arbeitet besonders effizient während der Nacht.
- Vermeide Alkohol und Fettreiche Nahrung - die belasten die Leber und verlangsamen den Abbau.
Was nicht hilft: Diuretika (Wassertabletten), Saunagänge, oder „Detox“-Shampoos. Die wirken nicht auf Urin-Tests. Und sie können dich in Schwierigkeiten bringen - denn zu verdünnter Urin wird als Betrug gewertet.
Was passiert, wenn du einen Test positiv bekommst?
Wenn du CBD aus einer legalen Cartridge konsumierst und kein THC enthalten ist, ist ein positiver Test auf CBD-Metaboliten rechtlich problematisch - denn CBD ist in Deutschland nicht als Rauschmittel klassifiziert. Aber: Der Test selbst sagt nicht, woher der Stoff kommt. Du musst beweisen, dass du nur CBD genommen hast.
Das ist schwierig. Deshalb: Halte immer die Verpackung, den COA und den Kaufbeleg auf. Wenn du regelmäßig vappst, dokumentiere Dosis und Zeitpunkt. Das kann dir helfen, wenn es zu einem Streit kommt.
In manchen Fällen - etwa im Sport - wird CBD als verbotene Substanz auf der Liste der WADA (World Anti-Doping Agency) geführt. Auch wenn es keine berauschende Wirkung hat, ist es dort verboten. Hier ist Vorsicht geboten.
Wie lange solltest du vor einem Test aufhören?
Wenn du einen Test befürchtest, hier sind praktische Richtlinien:
- Gelegentlicher Konsum (1-2x/Woche): 3-5 Tage vorher aufhören.
- Regelmäßiger Konsum (täglich, unter 50 mg): 10-14 Tage vorher aufhören.
- Hohe Dosen (über 100 mg/Tag): Mindestens 21 Tage - besser 30 Tage.
Wenn du unsicher bist: Warte 2 Wochen. Das ist für die meisten Menschen sicher. Und wenn du dir nicht sicher bist, ob dein Produkt wirklich THC-frei ist - dann verzichte ganz.
Was ist mit Speichel- oder Haartests?
Urin-Tests sind am häufigsten. Aber es gibt auch andere:
- Speicheltest: CBD ist hier nur 24-48 Stunden nachweisbar. Sehr kurzfristig. Gut für Zufallschecks, aber nicht für langfristige Nachweise.
- Haartest: Kann CBD bis zu 90 Tage nachweisen - aber er ist extrem selten, teuer und wird fast nie für Alltags-Tests verwendet. Nur in speziellen Fällen, wie bei Gerichtsverfahren oder Hochsicherheitsjobs.
Für die meisten Menschen ist der Urin-Test das einzige, was zählt. Und da gilt: Je seltener und niedriger die Dosis, desto schneller ist es raus.
Was ist mit CBD-Öl vs. Cartridges?
Cartridges liefern CBD schneller und direkter in die Lunge - das führt zu höheren Blutspiegeln in kurzer Zeit. Öle werden über den Magen-Darm-Trakt aufgenommen - das ist langsamer und weniger effizient. Das bedeutet: Bei gleicher Dosis kann das Vapen zu höheren Metabolitenwerten im Urin führen.
Das heißt nicht, dass Öl „sicherer“ ist - nur, dass der Körper CBD anders aufnimmt. Die Nachweiszeit ist bei beiden ähnlich, wenn du regelmäßig konsumierst. Aber bei einmaligem Konsum: Öl bleibt etwas länger im Körper, weil es langsamer aufgenommen wird.
Letztendlich ist es nicht die Form - sondern die Dosis und Häufigkeit, die zählen.
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