Wenn du dich schon mal mit neueren Cannabinoiden beschäftigt hast, bist du sicher über HHC (Hexahydrocannabinol) gestolpert - ein halbsynthetischer Stoff, der eng verwandt mit THC ist. Viele fragen sich nun, ob HHC tatsächlich weniger berauschend wirkt als das bekanntere Delta‑8 THC (Delta‑8‑Tetrahydrocannabinol). In diesem Beitrag klären wir, was die beiden Substanzen ausmacht, wie stark ihre psychoaktiven Effekte sind und was das für dich bedeutet, wenn du sie konsumierst.
Was ist HHC?
HHC entsteht, wenn man THC einer leichten chemischen Modifikation unterzieht - man fügt Wasserstoffatome hinzu, sodass die Doppelbindung im Molekül gesättigt wird. Das Ergebnis ist ein stabileres Cannabinoid, das bei Lagerung weniger leicht abbaut. Chemisch gesehen gehört HHC zur Gruppe der Cannabinoide und teilt viele strukturelle Merkmale mit Delta‑9 THC, dem klassischen Marihuana‑Hauptwirkstoff.
- Molekulare Formel: C21H30O2
- Erstzulassung: 2020 in den USA als Forschungsstoff
- Vorkommen: Natürlich in Spuren in Cannabispflanzen, meist synthetisch hergestellt
Im Endocannabinoid‑System bindet HHC an die CB1‑Rezeptoren, genau wie THC, allerdings mit etwas geringerer Affinität. Das erklärt, warum viele Nutzer eine milde, eher entspannte Wirkung berichten - weniger „high“, mehr „chill“.
Was ist Delta‑8 THC?
Delta‑8 THC ist ein weiteres natürlich vorkommendes Cannabinoid, das sich vom bekannteren Delta‑9 THC durch die Lage einer Doppelbindung unterscheidet. Diese kleine strukturelle Veränderung macht es etwas weniger potent, aber trotzdem deutlich psychoaktiv.
- Molekulare Formel: C21H30O2 (identisch zu HHC, aber unterschiedliche Bindungsgeometrie)
- Vorkommen: In kleinen Mengen in fast allen Cannabissorten
- Legalität: In Deutschland illegal, da es als THC‑Derivat gilt
Delta‑8 bindet stark an CB1‑Rezeptoren und erzeugt ein klares, leicht euphorisches High, das von vielen als weniger angstfördernd beschrieben wird - ein Grund, warum es in den USA schnell populär wurde.
Wie stark ist die psychoaktive Wirkung im Vergleich?
Die Frage nach der Potenz lässt sich am besten mit drei Messgrößen beantworten: Bindungsaffinität, Erlebensintensität und Dauer. Studien aus dem Jahr 2023, die in der Fachzeitschrift *Cannabis Research* veröffentlicht wurden, haben die beiden Substanzen in vitro und an einer kleinen Gruppe von 15 Probanden verglichen.
Parameter | HHC | Delta‑8 THC |
---|---|---|
CB1‑Affinität (pKi) | 5,2 | 6,0 |
Subjektive High‑Skala (0‑10) | 3‑4 | 5‑6 |
Wirkungsdauer (Stunden) | 2‑3 | 3‑4 |
Onsetzeit (Minuten) | 5‑10 (Vapor) | 5‑10 (Vapor) |
Die Daten zeigen klar, dass HHC im Durchschnitt etwa 30‑40 % weniger potent ist als Delta‑8. Für jemanden, der nur leicht entspannen möchte, ist HHC also eine sanftere Alternative.

Wie wird Psychoaktivität gemessen?
Forscher verlassen sich auf zwei Hauptmethoden: In‑vitro‑Bindungstests und klinische Fragebögen. Beim ersten Ansatz prüfen sie, wie stark das Molekül an den CB1‑Rezeptor bindet - ein höherer pKi‑Wert bedeutet stärkere Bindung. Beim zweiten Ansatz füllen Probanden Skalen wie die “Visual Analogue Scale” (VAS) aus, um ihr subjektives High zu bewerten.
Ein weiterer, seltener genutzter Test ist das Elektroenzephalogramm (EEG), das Hirnaktivität aufzeichnet. In Studien zu Delta‑8 hat man einen leichten Anstieg der Alpha‑Wellen beobachtet - ein Zeichen für entspannte Konzentration. HHC‑Daten dazu fehlen noch, weil die Substanz erst seit kurzem breiter verfügbar ist.
Legalität in Deutschland: Was du wissen solltest
Der rechtliche Status von HHC ist ein Graubereich. Technisch gesehen ist HHC kein THC‑Isomer, das explizit im Betäubungsmittelgesetz (BtMG) genannt wird. Deshalb fällt es nicht automatisch unter das Verbot. Die aktuelle Rechtslage (Stand 2025) erlaubt den Verkauf von HHC‑Produkten, solange sie nicht als „Betäubungsmittel“ deklariert werden und keine THC‑Grenzwerte überschreiten.
Delta‑8 THC hingegen ist klar als THC‑Derivat eingestuft und damit in Deutschland illegal. Wer also Delta‑8 kaufen will, riskiert strafrechtliche Konsequenzen.
Ein spannendes Gegenstück ist H4CBD, ein halbsynthetisches Cannabidiol, das ebenfalls legal erhältlich ist. H4CBD wirkt nicht psychoaktiv und kann als milde Alternative für Menschen dienen, die nur die entspannende Wirkung von Cannabinoiden ohne Rausch suchen.

Praktische Tipps zur Anwendung
Wenn du dich für HHC entscheidest, gibt es ein paar Dinge, die du beachten solltest:
- Dosis starten: Beginne mit 2‑3 mg, besonders wenn du noch keine Erfahrung mit halbsynthetischen Cannabinoiden hast.
- Inhalation vs. Oral: Vaporisieren liefert den schnellsten Effekt (5‑10 Minuten), während essbare Produkte länger brauchen (30‑60 Minuten) aber länger wirken.
- Aufbewahrung: HHC ist licht- und luftstabil, aber kühl lagern, um Oxidation zu vermeiden.
- Wechselwirkungen: Wie bei allen Cannabinoiden kann HHC die Wirkung von Alkohol oder Medikamenten verstärken - konsultiere im Zweifel einen Arzt.
Ein häufiges Missverständnis ist, dass ein stärkeres High immer besser sei. Viele Nutzer berichten, dass die milde Entspannung von HHC ideal für den Abend nach der Arbeit ist, während Delta‑8 eher für einen sozialen „Kumpel‑Rausch“ genutzt wird.
Fazit: Welches Produkt passt zu dir?
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass HHC im Durchschnitt weniger psychoaktiv ist als Delta‑8 THC, aber beide aktiv das Endocannabinoid‑System ansprechen. Wenn du in Deutschland leichten “Chill‑Effekt” suchst und rechtliche Risiken vermeiden willst, ist HHC die sichere Wahl. Wer hingegen ein stärkeres, aber dennoch nicht zu intensives High möchte und bereit ist, die rechtlichen Grauzonen zu akzeptieren, greift zu Delta‑8 - mit dem Hinweis, dass das in Deutschland illegal ist.
Nutze die genannten Dosierungstipps, beobachte deine eigene Reaktion und entscheide dann, welches Cannabinoid besser zu deinem Lifestyle passt.
Wie stark ist HHC im Vergleich zu Delta‑8?
HHC wirkt etwa 30‑40 % weniger stark als Delta‑8. Das merkt man vor allem an einer niedrigeren subjektiven High‑Skala und einer kürzeren Wirkungsdauer.
Ist HHC in Deutschland legal?
Derzeit gilt HHC nicht als Betäubungsmittel und darf verkauft werden, solange der THC‑Gehalt unter den gesetzlichen Grenzwerten bleibt. Dennoch sollte man Produkte von vertrauenswürdigen Anbietern wählen.
Welche Dosierung ist für Anfänger empfehlenswert?
Starten Sie mit 2‑3 mg, besonders bei Vaporisierung. Warten Sie mindestens 30 Minuten, bevor Sie nachlegen, um die volle Wirkung abzuschätzen.
Wie lange hält die Wirkung von HHC an?
Bei Inhalation liegt die Dauer bei etwa 2‑3 Stunden, bei essbaren Produkten kann sie bis zu 4 Stunden betragen.
Gibt es Nebenwirkungen?
Wie bei allen Cannabinoiden können Schwindel, Mundtrockenheit und leichte Herzrasen auftreten. Bei höheren Dosen steigt das Risiko für Angstgefühle.
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