Welche Biere verwenden keine Hopfen? Alternativen mit Cannabis und traditionellen Kräutern

Welche Biere verwenden keine Hopfen? Alternativen mit Cannabis und traditionellen Kräutern

Wenn du dich fragst, welche Biere ohne Hopfen gebraut werden, dann bist du nicht allein. Viele Menschen suchen nach Alternativen - sei es wegen Allergien, Geschmacksvorlieben oder einfach Neugier auf historische Brautraditionen. Doch die wahre Überraschung liegt nicht nur in alten Rezepten, sondern in einer modernen Entwicklung: Cannabis-Biere. Ja, du hast richtig gelesen. Es gibt Biere, die komplett ohne Hopfen auskommen - und stattdessen Cannabis oder andere Kräuter nutzen.

Warum gibt es Biere ohne Hopfen?

Hopfen ist heute der Standard in fast jedem Bier. Er sorgt für Bitterkeit, Haltbarkeit und das typische Aroma. Doch das war nicht immer so. Vor über 500 Jahren, bevor das deutsche Reinheitsgebot von 1516 Hopfen als einzige zugelassene Bitterzutat festlegte, wurden Biere mit einer Vielzahl von Pflanzen gewürzt. Diese Mischungen hießen Grut - ein Mix aus Kräutern wie Wacholderbeeren, Myrrhe, Rainfarn, Thymian oder Süßholz. Diese Rezepte waren regional unterschiedlich und oft geheim. In Skandinavien, den Niederlanden und Teilen Deutschlands war Grut-Bier alltäglich - bis der Hopfen durch seine bessere Haltbarkeit und konsistente Wirkung die Konkurrenz verdrängte.

Heute erlebt Grut eine kleine Renaissance. Kleine Brauereien in Deutschland, den USA und Skandinavien experimentieren wieder mit diesen alten Rezepten. Sie suchen nicht nur nach Geschmack, sondern auch nach natürlichen Alternativen zu industriell angebautem Hopfen. Und dabei stößt man auf eine interessante Verbindung: Cannabis.

Cannabis-Bier: Was ist das?

Cannabis-Bier ist kein Alkoholgetränk mit THC, wie viele denken. Es ist ein Bier, das mit Hanfblättern, -samen oder -extrakten gewürzt wird - aber nicht mit den psychoaktiven Teilen der Pflanze. In Deutschland ist THC in Lebensmitteln streng reguliert. Daher verwenden seriöse Brauereien ausschließlich Hanf, der legal unter 0,2 % THC enthält - also nur CBD-haltige Sorten, die keine Rauschwirkung haben.

Diese Biere nutzen die aromatischen Öle des Hanfs, die an Zitrus, Holz oder Nüsse erinnern. Sie haben eine leichte, erdige Süße und eine sanfte Bitterkeit - ähnlich wie Hopfen, aber mit einem ganz eigenen Charakter. Einige Brauereien, wie die HanfBrauerei aus München oder Bierwerke aus Saarbrücken, brauen seit 2023 solche Biere. Sie kombinieren Hanf mit traditionellen Grut-Kräutern wie Wacholder, Koriander und Zitronenmelisse.

Ein typisches Beispiel: „Hemp & Herb Lager“ von Bierwerke Saar. Es hat 4,8 % Alkohol, wird mit gerösteten Hanfsamen und einer Mischung aus Wacholder, Süßholz und Zitronenverbene gebraut. Der Geschmack ist frisch, leicht bitter, mit einem Hauch von Zitrone und einem langen, erdigen Abgang. Kein Rausch - nur Geschmack.

Andere hopfenfreie Alternativen

Nicht alle hopfenfreien Biere nutzen Cannabis. Viele setzen auf klassische Kräuter. Hier sind die häufigsten:

  • Wacholderbeeren: Geben ein holziges, leicht pfeffriges Aroma - oft in Gin verwendete Noten, aber auch in Bier.
  • Süßholz: Sorgt für natürliche Süße und eine leichte Vanille-Note. Wird oft in Kombination mit Zitronenmelisse verwendet.
  • Thymian: Verleiht eine kräuterige, leicht medizinische Tiefe. Passt gut zu dunklen Bieren.
  • Myrrhe: Ein seltener, aber historischer Bestandteil. Hat einen harzigen, fast balsamischen Geschmack - ähnlich wie Weihrauch.
  • Rainfarn: Wurde im Mittelalter oft verwendet, ist aber heute umstritten - er kann in größeren Mengen giftig sein. Moderne Brauer verwenden ihn nur in winzigen Mengen, wenn überhaupt.

Ein bekanntes modernes Beispiel ist „Grut Ale“ von Brauerei Wiedemann aus Nordrhein-Westfalen. Es verwendet Wacholder, Zitronenmelisse und eine Spur von Ingwer. Kein Hopfen. Kein THC. Nur 100 % natürliche Zutaten. Der Geschmack ist komplex, fruchtig und überraschend leicht - fast wie ein aromatisiertes Cider, aber mit der Kohlensäure und dem Körper eines Bieres.

Bier im Glas mit sichtbaren Hanfsamen und Wacholderbeeren, Kondenswasser an der Glaswand.

Wie wird hopfenfreies Bier gebraut?

Der Brauprozess ist fast identisch mit normalem Bier - bis auf eine wichtige Abweichung: Hopfen wird durch andere Pflanzen ersetzt. Die Malzmasche bleibt gleich. Die Gärung auch. Aber statt Hopfenbitterstoffe (Alpha- und Beta-Säuren) werden die aromatischen Öle der Kräuter oder Hanfblätter während des Kochens oder in der Nachgärung zugegeben.

Einige Brauer kochen die Kräuter direkt mit dem Malzextrakt, andere ziehen sie wie Tee ab und geben die Flüssigkeit später hinzu. Bei Cannabis-Bieren wird oft ein kaltgepresstes Hanföl oder ein wässriger Extrakt verwendet, um die Cannabinoide und Terpene zu erhalten, ohne THC zu konzentrieren.

Ein wichtiger Hinweis: Kräuter enthalten keine natürlichen Konservierungsmittel wie Hopfen. Deshalb sind hopfenfreie Biere oft weniger haltbar. Sie sollten innerhalb von 3-6 Monaten getrunken werden - und am besten kühl und dunkel gelagert.

Wo kann man hopfenfreies Bier kaufen?

In Deutschland ist das Angebot noch klein, aber wachsend. Du findest sie vor allem in:

  • Spezialisierten Brauereien: Wie Bierwerke Saar, HanfBrauerei München oder Brauerei Wiedemann.
  • Regionalen Bio-Läden: Viele Bio-Märkte in Berlin, Hamburg, Köln oder Saarbrücken führen lokale hopfenfreie Biere.
  • Online-Shops: Plattformen wie Bierkiste.de oder GrutBier.de haben spezielle Kategorien für Kräuter- und Hanfbier.
  • Bierfestivals: Das „Festival der Alternativen Biere“ in Leipzig oder das „KräuterBierFest“ in Bremen zeigen jedes Jahr neue Rezepte.

Preise liegen zwischen 4,50 € und 7 € pro 0,5-Liter-Flasche - etwas teurer als normales Bier, weil die Zutaten teurer sind und die Produktion kleiner läuft.

Besucher auf einem Bierfestival probieren hopfenfreies Bier bei einem Stand mit trockenen Kräutern.

Warum sollte man hopfenfreies Bier probieren?

Du musst kein Hopfen-Allergiker sein, um es zu mögen. Viele Menschen schätzen die Reinheit und Natürlichkeit dieser Biere. Sie schmecken nicht nach „Bier ohne Hopfen“ - sondern nach etwas Neuem. Es ist wie ein Wechsel von Standard-Kaffee zu einer handgebrühten Kaffeespezialität mit Gewürzen. Du entdeckst Aromen, die du sonst nie kennengelernt hast.

Und wenn du an Cannabis denkst: Nein, du wirst nicht high. Aber du bekommst ein Bier, das mit einer Pflanze gebraut wird, die seit Jahrtausenden in der Menschheitsgeschichte eine Rolle spielt - und die heute endlich wieder in der Küche und im Bierglas Respekt erhält.

FAQ

Enthalten Cannabis-Biere THC?

Nein, seriöse Cannabis-Biere in Deutschland enthalten keine nennenswerte Menge THC. Sie nutzen ausschließlich Hanf mit einem THC-Gehalt unter 0,2 % - das ist gesetzlich vorgeschrieben und wird regelmäßig geprüft. Der Effekt ist rein geschmacklich, nicht psychoaktiv.

Ist hopfenfreies Bier glutenfrei?

Nicht automatisch. Die meisten hopfenfreien Biere werden mit Gerste oder Weizen gebraut - also enthalten sie Gluten. Es gibt jedoch spezielle glutenfreie Varianten, die mit Reis, Hirse oder Buchweizen gebraut werden. Achte auf die Angabe „glutenfrei“ auf dem Etikett.

Wie schmeckt ein Cannabis-Bier?

Es erinnert an ein leichtes, erdiges Lagerbier mit Noten von Zitrone, Nüssen und Holz. Einige haben eine sanfte Süße, andere eine angenehme Bitterkeit. Es ist nicht wie „normales“ Bier - aber das ist ja der Reiz. Viele beschreiben es als „Bier aus der Natur“.

Kann man hopfenfreies Bier selbst brauen?

Ja, aber mit Vorsicht. Kräuter wie Rainfarn oder Myrrhe können giftig sein, wenn sie falsch dosiert werden. Hanf ist legal, aber nur mit THC-armen Sorten. Empfehlenswert: Starte mit einem einfachen Grut-Rezept mit Wacholder und Süßholz. Es gibt viele Anleitungen in Fachbüchern wie „Historisches Bierbrauen“ von Dr. Lena Fischer.

Warum ist hopfenfreies Bier teurer?

Weil die Zutaten nicht industriell angebaut werden. Hanf, Wacholder und andere Kräuter werden in kleinen Mengen bio- oder wildsammlerisch geerntet. Die Brauereien arbeiten klein, oft handwerklich - und haben keine Massenproduktion. Das macht es teurer, aber auch authentischer.

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Martina Adler
Martina Adler
Mein Name ist Martina Adler, eine Expertin auf dem Gebiet 'hhc h4cbd cbd thcp thcv hhc-p hhc-o'. Meine Leidenschaft und mein Fachwissen widme ich dem Verständnis und der Verbreitung von Kenntnissen über CBD, seine Auswirkungen und Anwendungen. Ich freue mich darauf, die neuesten Forschungen und Entwicklungen auf diesem Gebiet zu teilen. Darüber hinaus bin ich eine begeisterte Schriftstellerin und teile gerne meine Erfahrungen mit dem Dampfen von CBD. Es ist wirklich erstaunlich, wie viel es dazu beitragen kann, das Wohlbefinden und die Lebensqualität zu verbessern.

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