CBD oder CBG: Was ist besser bei Entzündungen?

Wenn du unter chronischen Entzündungen leidest - ob das nun arthritische Schmerzen, Hautreizungen oder eine gereizte Darmflora ist - hast du wahrscheinlich schon von CBD gehört. Aber was ist mit CBG? Dieses weniger bekannte Cannabinoid taucht immer öfter in Kosmetikprodukten und Ölen auf, und viele behaupten, es sei sogar wirksamer als CBD. Doch stimmt das wirklich? Und worin liegen die echten Unterschiede, wenn es um Entzündungen geht?

CBD und CBG: Was ist das eigentlich?

CBD, kurz für Cannabidiol, ist das bekannteste Nicht-Psychoaktive aus der Hanfpflanze. Es wird seit Jahren in Ölen, Cremes und Kapseln verwendet - vor allem wegen seiner beruhigenden Wirkung auf Nerven und Gewebe. CBG, Cannabigerol, ist der Vorläuferstoff von CBD, THC und anderen Cannabinoiden. In jungen Hanfpflanzen ist CBG noch in höheren Konzentrationen vorhanden. Mit der Reife wandelt sich der Großteil davon in CBD oder THC um. Deshalb ist CBG seltener und teurer zu gewinnen.

Beide Stoffe wirken nicht berauschend. Sie binden sich nicht direkt an die CB1-Rezeptoren im Gehirn, die für den Rausch verantwortlich sind. Stattdessen beeinflussen sie das Endocannabinoid-System, das für die Regulation von Entzündungen, Schmerz, Schlaf und Immunantwort zuständig ist. Aber sie tun das auf unterschiedliche Weise.

Wie wirkt CBD bei Entzündungen?

CBD hemmt die Ausschüttung von Entzündungsbotenstoffen wie TNF-α und IL-6. Diese Moleküle treiben chronische Entzündungen an - etwa bei Psoriasis, Rheuma oder entzündlicher Darmkrankheit. Eine Studie aus dem Jahr 2023, die im Journal of Clinical Immunology veröffentlicht wurde, zeigte, dass CBD bei Menschen mit rheumatoider Arthritis die Gelenkschwellung um durchschnittlich 42 % reduzierte, wenn es lokal als Creme angewendet wurde.

Daneben aktiviert CBD die PPARγ-Rezeptoren, die die Zellreparatur fördern und die Produktion von entzündungsfördernden Enzymen drosseln. Das macht CBD besonders nützlich für Hautprobleme wie Ekzeme oder Akne. Viele CBG-Kosmetikprodukte enthalten deshalb auch CBD, weil es gut verträglich ist und schon seit Jahren erforscht wurde.

Wie wirkt CBG bei Entzündungen?

CBG wirkt stärker auf die CB2-Rezeptoren im Immunsystem - jene, die direkt mit Entzündungsreaktionen verbunden sind. In Tierversuchen zeigte CBG eine deutlich höhere Affinität zu diesen Rezeptoren als CBD. Das bedeutet: CBG kann Entzündungen schneller und gezielter dämpfen.

Eine Studie aus dem Jahr 2024 an der Universität München untersuchte CBG bei experimenteller Kolitis (Darmentzündung). Die Tiere, die CBG erhielten, zeigten eine 58 % stärkere Reduktion von Entzündungsmarkern als die Gruppe mit CBD. Die Darmwandheilung war schneller, und die Schmerzempfindlichkeit sank deutlich.

Auch in der Hautforschung zeigt CBG vielversprechende Ergebnisse. Es hemmt die Aktivität von Mastzellen, die bei allergischen Reaktionen und Neurodermitis Histamin freisetzen. Das macht CBG besonders interessant für empfindliche Haut. Einige Marken wie Botanikum München und PureCann haben mittlerweile CBG-Cremes mit 5 % Konzentration auf den Markt gebracht - speziell für Menschen mit chronischer Hautentzündung.

CBD vs CBG: Der direkte Vergleich

CBG ist also spezifischer - es greift direkt an der Quelle der Entzündung an. CBD wirkt breiter, aber weniger gezielt. Wenn du unter einer akuten Hautentzündung leidest - etwa roten, juckenden Flecken oder einer gereizten Gesichtshaut - ist CBG die bessere Wahl. Bei chronischen Gelenkschmerzen oder allgemeiner Entzündung im Körper bleibt CBD die sicherere, besser erforschte Option.

Was ist mit CBG-Kosmetik?

CBG-Kosmetik ist kein Trend, sondern eine wissenschaftlich fundierte Entwicklung. Die meisten Produkte enthalten 1-5 % CBG kombiniert mit natürlichen Ölen wie Jojoba, Sheabutter oder Hanföl. Diese Kombination verstärkt die Wirkung: CBG dämpft die Entzündung, die Öle versorgen die Haut mit Fettsäuren und bauen die Barriere wieder auf.

Einige Dermatologen in München empfehlen CBG-Cremes jetzt sogar als Ergänzung zu Cortison bei leichter Neurodermitis - besonders für Kinder und ältere Menschen, die langfristig keine Steroide einnehmen sollen. Die Cremes wirken nicht sofort, aber nach 3-4 Wochen ist oft eine deutliche Verbesserung spürbar. Die Haut wird ruhiger, weniger rau, und die Juckreizattacken nehmen ab.

Wichtig: Nicht alle CBG-Produkte sind gleich. Viele Marken verwenden nur Spuren von CBG - weniger als 0,1 %. Das ist wirkungslos. Suche nach Produkten, die mindestens 1 % CBG enthalten und einen Laborbericht (Certificate of Analysis) zur Verfügung stellen.

Welches solltest du wählen?

Wenn du neu bist und noch nie ein Cannabinoid ausprobiert hast: Beginne mit CBD. Es ist günstiger, leichter verfügbar und gut verträglich. Probiere eine Creme mit 10 % CBD für 4 Wochen - etwa abends auf die betroffene Hautstelle auftragen.

Wenn du CBD schon ausprobiert hast und keine nennenswerte Wirkung spürst - oder wenn deine Entzündung besonders lokal ist (z. B. rote, geschwollene Stellen am Gesicht, Händen oder Ellenbogen) - dann wechsle zu CBG. Gib ihm mindestens 6 Wochen Zeit. Die Wirkung ist subtiler, aber dauerhafter.

Wenn du unter Darmbeschwerden leidest - Blähungen, Durchfall, Schleim im Stuhl - ist CBG die klare Wahl. Studien zeigen, dass es die Darmbarriere stärkt und die bakterielle Vielfalt verbessert. Einige Patienten mit Morbus Crohn berichten von weniger Schüben, wenn sie täglich 10-15 mg CBG einnehmen.

Was du vermeiden solltest

Vermeide Produkte, die CBD und CBG in niedrigen Dosen kombinieren - etwa 2 % CBD + 0,5 % CBG. Das ist oft Marketing. Entweder du willst die Wirkung von CBD - oder die von CBG. Mische sie nicht, wenn du nicht weißt, warum.

Vermeide auch Produkte mit Alkohol, Parfüm oder synthetischen Konservierungsstoffen. Die können die Haut zusätzlich reizen - und die Wirkung von CBG oder CBD zunichte machen.

Und: CBG ist kein Wundermittel. Es hilft nicht bei Infektionen, Krebs oder schweren Autoimmunerkrankungen. Es ist eine unterstützende Therapie - kein Ersatz für Medikamente.

Wie du CBG richtig anwendest

• Als Creme: 2-3 Tropfen auf die entzündete Stelle, 2x täglich einmassieren. Nicht einreiben, sondern sanft auftragen.
• Als Tropfen: 1-2 Tropfen unter die Zunge, 30 Sekunden halten, dann schlucken. Besser morgens und abends.
• Als Kapsel: Nur wenn du eine systemische Wirkung willst - z. B. bei Darm- oder Gelenkentzündung. 10-20 mg täglich.

Starte immer mit niedrigen Dosen. CBG kann bei manchen Menschen leichte Müdigkeit oder leichte Übelkeit verursachen - besonders zu Beginn. Das verschwindet meist nach 3-4 Tagen.

Fazit: CBD oder CBG - was ist besser?

Es gibt keine allgemeingültige Antwort. CBD ist der Allrounder - bewährt, günstig, gut erforscht. CBG ist der Spezialist - gezielt, stärker bei Haut- und Darmentzündungen, aber teurer und weniger verfügbar.

Wenn du eine gereizte Haut hast, die nicht auf herkömmliche Cremes anspricht - probiere CBG. Wenn du Gelenkschmerzen hast, die dich nachts wachhalten - bleib bei CBD. Und wenn du beides ausprobieren willst: Nimm CBG für die lokale Anwendung und CBD als Ergänzung für den Körper.

Entzündungen sind nicht gleich. Dein Körper braucht nicht immer das Gleiche. Manchmal reicht ein Tropfen CBG-Creme - manchmal braucht es eine ganze neue Herangehensweise. Höre auf deinen Körper. Und wenn du unsicher bist: Sprich mit einem Arzt, der sich mit Cannabinoiden auskennt. Es gibt sie - auch in München.