Du hast sicher schon von HHC gehört - dem neuesten Trend in Vaping‑Shops. Aber ist das Einatmen dieses Cannabinoids wirklich ungefährlich? In diesem Beitrag schauen wir uns die Fakten an, vergleichen HHC mit anderen Cannabinoiden und geben dir klare Tipps, damit du eine fundierte Entscheidung treffen kannst.
Wichtige Fakten auf einen Blick
- HHC (Hexahydrocannabinol) ist ein halbsynthetisches Cannabinoid, das aus CBD hergestellt wird.
- Die Forschung zu HHC ist noch sehr begrenzt - klinische Studien fehlen.
- In Deutschland und der EU gilt HHC rechtlich als nicht‑genehmigtes Novel Food.
- Potenzielle Risiken betreffen Atemwege, Herz‑Kreislauf‑System und psychische Gesundheit.
- Im Vergleich zu THC ist HHC weniger stark psychoaktiv, aber dennoch nicht harmlos.
Was ist HHC?
HHC ist ein hexahydriertes Derivat von Tetrahydrocannabinol (THC), das meist durch Hydrierung von Cannabidiol (CBD) entsteht. Es gehört zur Gruppe der Cannabinoide, also chemischen Verbindungen, die in der Cannabispflanze vorkommen und mit dem Endocannabinoid‑System des Menschen interagieren. Während THC stark psychoaktiv wirkt, ist die Wirkung von HHC noch nicht abschließend erforscht, aber frühere Labor‑Tests deuten auf eine milde bis moderate psychoaktive Wirkung hin.
Wie funktioniert das Vapen?
Vape ist die Abkürzung für Verdampfen. Beim Vapen wird ein Liquid (E‑Liquid) erhitzt, sodass die Wirkstoffe in einen feinen Dampf übergehen, den man inhalieren kann. Moderne Geräte besitzen eine Batterie, eine Heizspirale und einen Tank für das Liquid.
Im Falle von HHC‑Liquids wird das Cannabinoid in einer Trägerflüssigkeit (oft Propylenglykol und/oder Glycerin) gelöst. Beim Erhitzen wird das HHC in Aerosole umgewandelt, die in die Lunge gelangen und dort schnell in den Blutkreislauf aufgenommen werden.
Gesundheitsrisiken beim HHC‑Vaping
Die Risiken lassen sich grob in drei Bereiche einteilen:
- Atemwege: Das Einatmen von Propylenglykol‑ oder Glycerin‑Dämpfen kann die Bronchien reizen. Studien zu E‑Cigaretten zeigen, dass sich bei regelmäßiger Nutzung Entzündungen und eine verringerte Mukusclearance entwickeln können. Wer bereits Asthma hat, sollte besonders vorsichtig sein.
- Herz‑Kreislauf‑System: Cannabinoide können den Blutdruck kurzfristig senken und die Herzfrequenz erhöhen. Für Menschen mit Herzproblemen bedeutet das ein erhöhtes Risiko für Arrhythmien oder Angina pectoris.
- Psychische Gesundheit: Obwohl HHC weniger stark wirkt als THC, können höhere Dosen Angst, Paranoia oder eine Beeinträchtigung der kognitiven Funktionen auslösen. Für Jugendliche und schwangere Frauen ist jede Form von Cannabinoiden wegen der potenziellen Entwicklungsrisiken kritisch.
Ein weiterer Aspekt ist die Reinheit des Produkts. Da HHC häufig in kleinen Produktionschargen hergestellt wird, gibt es kaum Kontrollen. Verunreinigungen wie Schwermetalle, Pestizide oder unerwartete THC‑Spuren können zusätzliche Gesundheitsgefahren bergen.

Vergleich: HHC vs. THC vs. CBD
Eigenschaft | HHC | THC | CBD |
---|---|---|---|
Legaler Status in DE | Novel Food, nicht zugelassen | Betäubungsmittelgesetz, nur medizinisch | Legal, sofern < 0,2% THC |
Psychoaktivität | Leicht bis moderat | Stark | Keine |
Forschungslage | Sehr begrenzt, kaum klinische Studien | Umfangreich, seit Jahrzehnten | Wachsende Evidenz für Entzündungshemmung |
Risiko für Lunge | Unbekannt, potenziell ähnlich zu E‑Liquids | Kann durch Rauchschäden verstärkt werden | Gering, wenn vape‑frei verwendet |
Herz‑Effekte | Kann Blutdruck senken, Herzfrequenz steigern | Ähnlich, stärker ausgeprägt | Entgegenwirkend, can zu Blutdrucksenkung führen |
Der Blick auf diese Tabelle zeigt, dass HHC im Graubereich zwischen THC und CBD liegt - es ist weder vollständig harmlos noch komplett verboten, aber die Datenlage ist noch zu dünn, um eine sichere Nutzung zu garantieren.
Rechtliche Lage in Deutschland und der EU
Nach dem EU Novel Food Regulation müssen neue Lebensmittel, zu denen auch inhalierbare Cannabinoide zählen, von der Europäischen Kommission zugelassen werden. Bis jetzt liegt für HHC keine Zulassung vor, weshalb der Verkauf als Nahrungsergänzungsmittel illegal ist.
Im deutschen Betäubungsmittelgesetz (BtMG) wird HHC nicht explizit aufgeführt, doch die Behörden prüfen neue Substanzen regelmäßig. In der Praxis bedeutet das, dass Händler das Produkt oft als „Rauchstoff‑frei“ deklarieren, um rechtliche Grauzonen zu nutzen - ein Risiko für den Konsumenten.
Praktische Tipps für ein möglichst sicheres Vapen
- Wähle Produkte von etablierten Herstellern, die Labortests offenlegen. Achte auf ein PDF‑Zertifikat, das Reinheit, Cannabinoid‑Profil und das Fehlen von Schwermetallen bestätigt.
- Vermeide Liquids mit Zusatzstoffen, die du nicht erkennst. Idealerweise besteht das Liquid nur aus Propylenglykol (PG), pflanzlichem Glycerin (VG) und HHC.
- Setze die Temperatur deines Geräts nicht zu hoch ein - zwischen 180°C und 210°C ist optimal, um Verbrennungsprodukte zu minimieren.
- Start‑Low‑Go‑Slow: Beginne mit einer sehr kleinen Dosis (z.B. 0,5mg HHC) und warte 15Minuten, um die Wirkung zu spüren, bevor du nachlegst.
- Habe einen klaren Plan, wann du aufhörst. Regelmäßiges Vapen kann schnell zu einer Gewohnheit werden, die schwer zu durchbrechen ist.
- Wenn du Vorerkrankungen hast (Asthma, Herz‑Kreislauf‑Probleme, psychische Störungen), konsultiere vorher einen Arzt.
Diese Punkte mindern das Risiko, ersetzen aber keine fundierte Forschung. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte aktuell ganz auf HHC‑Vaping verzichten.

Häufige Missverständnisse
- „HHC ist CBD in anderer Form.“ - Falsch. HHC entsteht aus einer chemischen Hydrierung von CBD, aber die Molekülstruktur ist anders und wirkt stärker.
- „Weil es legal ist, ist es sicher.“ - Nicht zutreffend. Die Legalität hängt meist von regulatorischen Lücken ab, nicht von Sicherheitsnachweisen.
- „Vapen ist immer gesünder als Rauchen.“ - Vapen reduziert einige Schadstoffe, kann aber dennoch Entzündungen in den Atemwegen auslösen.
Kurz‑Fazit
HHC ist ein junges, kaum erforschtes Cannabinoid, das beim Vapen potenziell Risiken für Lunge, Herz und Psyche birgt. Ohne klare regulatorische Zulassung und ohne verlässliche klinische Daten bleibt es ein Risiko, das nicht leicht zu quantifizieren ist. Wer trotzdem HHC vapen will, sollte strikt auf Produktqualität, niedrige Dosierung und gesundheitliche Vorsicht achten - oder besser noch, warten, bis mehr Forschung verfügbar ist.
Häufig gestellte Fragen
Ist HHC stärker als THC?
HHC wirkt in der Regel etwas milder als THC, aber die genauen Effekte hängen stark von Dosis und individueller Empfindlichkeit ab.
Kann ich HHC in Deutschland legal kaufen?
Derzeit gibt es keine offizielle Zulassung als Lebensmittel oder Medizin. Der Verkauf bewegt sich in einer grauen Rechtslage, sodass die Legalität nicht garantiert ist.
Welche Nebenwirkungen hat das Vapen von HHC?
Mögliche Nebenwirkungen sind Atemwegsreizungen, erhöhter Herzschlag, leichte Angstzustände und bei hohen Dosen kognitive Beeinträchtigungen.
Wie erkenne ich ein qualitativ gutes HHC‑Liquid?
Achte auf ein unabhängiges Labor‑Zertifikat, das den HHC‑Gehaltsanteil, das Vorhandensein von THC und mögliche Verunreinigungen bestätigt.
Kann ich HHC mit anderen Cannabinoiden mischen?
In der Praxis kombinieren manche Hersteller HHC mit CBD, um die psychoaktiven Effekte abzumildern. Trotzdem erhöhen Mischungen das Risiko von Wechselwirkungen und sollten nur nach genauer Produktinformation genutzt werden.
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